Wann sollte man für eine Motorradtour nach Chile reisen?
Chile liegt auf der Südhalbkugel und hat im Vergleich zu Europa unterschiedliche Jahreszeiten. Juli-August ist Winter, Januar-Februar Sommer. Für eine Motorradreise durch Chile solltest du im Frühling oder Herbst reisen, um vor allem die zentralen Regionen und die Hauptstadt Santiago zu erkunden. Da sich das Land so weit von Norden nach Süden erstreckt, gibt es in Chile große klimatische Unterschiede. Es gibt große Kontraste zwischen der heißen und trockenen Atacama-Wüste, die als trockenste Wüste der Welt gilt, und der südlichsten Spitze Patagoniens mit ihrem windigen und regnerischen Klima, das durch kalte Luftmassen aus der Antarktis verursacht wird. In den zentralen Regionen um Santiago und Valparaiso herrscht ein mediterranes Klima. Heiße und trockene Sommer, milde und regnerische Winter mit einer Durchschnittstemperatur von 28 °C im Sommer. Weiter südlich, in der Seenregion, herrscht ein gemäßigtes Regenklima mit etwas weniger Niederschlag im Südsommer von Dezember bis März. Von Chiloé bis Kap Hoorn erstrecken sich Patagonien und Feuerland, legendäre Gebiete, die für ihr anspruchsvolles Klima bekannt sind. Im Sommer hast du die Aussicht auf einige schöne Tage mit schönem Licht, aber das Wetter bleibt unbeständig.
Geografie für die Vorbereitung einer Motorradtour Chile
Eingebettet zwischen dem Pazifischen Ozean und dem Andengebirge hat Chile eine erstaunliche Geografie. Der langgestreckte und schmale Landstreifen erstreckt sich von Peru bis Feuerland über fast 4000 km und bietet spektakuläre Landschaften. Das Gebiet ist vor allem durch Berge geprägt. Auf deiner Motorradreise durch Chile fährst du nahe der argentinischen Grenze auf den schönsten Strecken, die sich durch die Anden schlängeln. Die Anden durchziehen das ganze Land wie eine Art Rückgrat. Das zentrale Tal hat ein fast mediterranes Klima. Mitten in dieser fruchtbaren Region findest du die berühmten chilenischen Weinanbaugebiete. Steig hinauf auf die Hochebene Altiplano, die auf einer Höhe von über 4000 Metern liegt. Der Nevado Ojos del Salado, der höchste Vulkan der Erde, ist mit 6893 m der höchste Punkt Chiles. In diesem endlosen Land, das von schneebedeckten, über 6000 m hohen Gipfeln umgeben ist, kannst du Vikunjas begegnen. Der tolle Süden ist unberührt, die Spitze des amerikanischen Kontinents ähnelt im Aussehen Alaska. Patagonien und seine Fjorde erstrecken sich bis zum legendären Kap Hoorn. Die unglaubliche Osterinsel, mehr als 3 700 km von der chilenischen Küste entfernt, sollte ebenfalls erwähnt werden.
Wissenswertes vor einer Motorradtour in Chile: Geschichte und Kultur
Chile, das Land der Kontraste, überrascht mit seiner Natur, seinen klimatischen Bedingungen und seiner Geschichte. Auf deiner Motorradreise durch Chile wirst du die chilenische Kultur hautnah erleben. Vor der Ankunft der spanischen Konquistadoren gab es in Chile bereits mehrere indigene Völker, darunter die Mapuche und die Aymara. Im Jahr 1520 setzte Ferdinand Magellan als erster Europäer seinen Fuß auf chilenischen Boden, nachdem er die Meerenge entdeckt hatte, die heute seinen Namen trägt. Fast ein Jahrhundert lang leisteten die einheimischen Mapuche Widerstand gegen den Eroberer, doch nach und nach entstand eine Kolonie, die bis zur Unabhängigkeit im Jahr 1818 Bestand hatte. Das 19. Jahrhundert ist geprägt von territorialen Erweiterungen, darunter die Annexion der Osterinsel im Jahr 1888. Nach dem großen Wohlstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts treten wirtschaftliche und soziale Probleme und politische Instabilität auf. Die Große Depression von 1929 stürzt Chile in die Rezession. Regierungen und Putsche wechseln sich ab. Am 11. September 1973 wird Salvador Allende von Augusto Pinochet, dem Oberbefehlshaber der Armee, gestürzt, und eine Militärdiktatur wird errichtet. Erst 1988, nach der Wahlniederlage des Diktators Pinochet, kehrt das Land zur Demokratie zurück. Im Jahr 2006 wurde Michelle Bachelet die erste Präsidentin Chiles.